Gefahr im Billigflieger: Gefährliche Keime in der Flugzeugkabine – Airlines sparen an Hygiene

Das Verbrauchermagazin Super.Markt vom Rbb hat auf Inlandsflügen zwischen Berlin, München und Köln gefährliche Keime nachgewiesen. Nach dem Zufallsprinzip hat das Magazin auf drei Flügen von drei Airlines Stichproben genommen.

Berlion – Bei zwei von drei Stichproben wurden gefährliche Keime festgestellt. Die Krankheitserreger fanden sich auf den Armlehnen bei Eurowings und auf den Klapptischen bei Easyjet. Besonders alarmierend: auf dem Easyjetflug konnten schwer behandelbare multiresistente Keime auf der Toilettenspülung nachgewiesen werden. Die Proben wurden in einem zertifizierten Labor ausgewertet.

Die gefundenen Schleimhautkeime bei Eurowings sind besorgniserregend. Und der multiresistente Keim bei Easyjet sei sogar höchst gefährlich, so das Fazit von Naghmeh Abbasi-Boroudjeni, ärztliche Leiterin des Instituts für Medizinische Diagnostik Berlin gegenüber dem rbb. „Sie können Harnwegsinfektionen, Wundinfektionen, Lungeninfektionen auslösen.“

Gesetzliche Regelungen, wie ein Flugzeug zu reinigen ist, gibt es nicht.

Kritik daran kommt von führenden Wissenschaftlern aus Jena, die sich mit internationalen Hygienestudien auseinandergesetzt haben. Der Kostendruck im Flugverkehr führe dazu, dass man am Boden die Standzeiten möglichst gering halten wolle, das reduziere auch die verfügbare Zeit für die Reinigung, so Prof. Dr. Klaus D. Jandt, Materialwissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena. In dem Verbrauchermagazin fordert er, neue antibakterielle Materialien für die Innenräume von Flugzeugen zu entwickeln.

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