Neue Studie: Wie Corona die Mobilität verändert

Eine aktuelle Umfrage (1) im Auftrag von „Deutschland – Land der Ideen“ zeigt, wie sich die Deutschen ihre Mobilität in Zukunft vorstellen

Berlin – Effizient, sicher und bedarfsgerecht: Diese Erwartungen haben die Deutschen, wenn sie nach den Potenzialen einer vernetzten Mobilität (2) gefragt werden. Das ergibt eine Umfrage im Auftrag der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“. Anlass ist der Deutsche Mobilitätspreis, den die Initiative gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ausrichtet.

Große bzw. sehr große Chancen sehen 71 Prozent der Befragten vor allem darin, Mobilität effizienter zu gestalten – konkret durch nahtlose Anbindungen, weniger Leerfahrten oder Zeitersparnis auf täglichen Wegen. 69 Prozent erwarten eine Verbesserung der Verkehrssicherheit, 67 Prozent die Optimierung bedarfsgerechter Mobilität. Dass eine vernetzte Mobilität auch zur Erreichung der Nachhaltigkeits- bzw. Klimaschutzziele beitragen kann, sagen durchschnittlich 57 Prozent.

Verändert hat sich vor allem das Mobilitätsverhalten der Jüngeren

Ob es an dem Umstieg ins Homeoffice oder der Angst vor dem Virus liegen mag: Insgesamt 82 Prozent der befragten Deutschen geben an, dass sie auf Grund der Corona-Pandemie alles in allem seltener unterwegs waren. Besonders auf die Mobilität der Jüngeren haben die vergangenen Monate Einfluss genommen: 93 Prozent der 18- bis 29-Jährigen haben ihr Mobilitätverhalten deutlich eingeschränkt. Zum Vergleich: Bei den 30- bis 44-Jährigen sind es lediglich 77 Prozent. Auch regional zeigen sich in dieser Frage Unterschiede: 84 Prozent der Westdeutschen waren alles in allem seltener unterwegs, hingegen nur 68 Prozent der Ostdeutschen.

Großer Corona-Gewinner ist das Fahrrad

Die Deutschen wollen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie ihr Mobilitätsverhalten auch in den kommenden sechs Monaten anpassen. Der große Gewinner ist dabei das Fahrrad: Rund 35 Prozent der Befragten planen, – zumindest in der nahen Zukunft – häufiger auf das Rad zu steigen. An zweiter Stelle steht das Auto. Hier geben 21 Prozent an, ihren Pkw in der nahen Zukunft vermehrt nutzen zu wollen, im Gegensatz hierzu planen 16 Prozent, ihr Auto seltener zu fahren.. Die Hälfte (53 Prozent) gibt an, ihr Auto in unverändertem Umfang nutzen zu wollen. Interessant ist die Verteilung: Jüngere tendieren eher zum Pkw,Älteren eher zum Rad. Am stärksten wollen Erwerbstätige im Homeoffice aufs Rad umsteigen. ÖPNV und Bahn werden auch in Zukunft bei gut einem Drittel der Befragten die Mobilität sichern (35 bzw. 37 Prozent).

Datenschutz ist wichtiges Thema

Der Schutz von persönlichen und personenbezogenen Daten ist für die meisten Menschen ein hohes Gut. Insbesondere im Internet ist die Sorge indes groß: 82 Prozent der Befragten hatten schon einmal im Internet Bedenken, beispielsweise beim Online-Shopping, dass ihre Daten unsachgemäß oder missbräuchlich verwendet werden könnten. Auffällig ist, dass es mit 89 Prozent insbesondere die Jüngeren – die Digital Natives – sind, die sich diesbezüglich besorgt zeigen. Bei Navigations-Apps auf mobilen Endgeräten war es hingegen nur noch jeder Zweite. Größeres Vertrauen herrscht jedoch in Bezug auf den öffentlichen Raum oder bei Bordcomputer in Pkw: Hier geben 61 Prozent bzw. 75 Prozent keine Bedenken an.

(1) Repräsentative Umfrage von forsa im Juli-August 2020 mit 1.008 Bundesbürgern ab 18 Jahren.

(2) Unter vernetzter Mobilität versteht man die technische Entwicklung und Integration von Informations- und Kommunikationssystemen in Fahrzeugen, so dass eine Vernetzung der Fahrzeuge untereinander, mit dem Straßenverkehr und der Infrastruktur erfolgen kann.

Die Initiatoren: „Deutschland – Land der Ideen“ und BMVI

Mit dem Deutschen Mobilitätspreis machen die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur intelligente Mobilitätslösungen und digitale Innovationen öffentlich sichtbar. Die Deutsche Bahn und der VDV sind Partner des Wettbewerbs.

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