Vor der Reise auch den Standard-Impfschutz prüfen

Mit vollem Corona-Impfschutz reisen: Das wünschen sich die meisten Urlauber. Doch darüber vergessen viele, dass auch lange bekannte Krankheiten wie Tetanus und Diphtherie eine Gefahr darstellen können. Eine rechtzeitige Überprüfung des  gesamten Impfschutzes ist daher vor jeder Reise ratsam.

Düsseldorf – Es gibt ein Erkrankungsrisiko in vielen Ländern weltweit: Die Reiselust ist groß, viele Urlauber entscheiden sich mit Blick auf die Corona-Zahlen kurzfristig für ein Reiseziel. Doch auch bei Last-Minute-Reisen sollten sich die Urlauber über gesundheitliche Risiken und Vorschriften informieren. Dazu gehört ein Blick in den Impfausweis und das nicht nur wegen Corona. Es sollte mindestens Impfschutz gegen Diphtherie und Tetanus, also Wundstarrkrampf, bestehen.

Tetanusbakterien kommen vor allem im Erdreich vor und können selbst durch kleinste Verletzungen in den Körper gelangen – mit oft tödlichem Krankheitsverlauf. Lebensgefährlich ist auch die hochansteckende Infektionskrankheit Diphtherie. Sie wird wie Corona durch Tröpfcheninfektion übertragen und ist durch die Impfungen in Deutschland sehr selten geworden. Im Ausland tritt sie jedoch noch häufiger auf. Vor allem für Reisen nach Afrika, Asien, Südamerika und in Teile Osteuropas empfiehlt die STIKO, die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut Impfungen gegen weitere Krankheiten wie Cholera oder Tollwut. Reisende sollten sich vorab bei ihrem Hausarzt informieren.

Impfschutz prüfen – und rechtzeitig auffrischen

„Der Impfschutz gegen Tetanus und Diphtherie sollte auch im Erwachsenenalter alle zehn Jahre aufgefrischt werden – und das unabhängig davon, ob eine Reise ansteht“, rät Friederike Kaiser, Beratungsärztin bei der R + V Krankenversicherung.. Kinder erhalten meist eine Grundimmunisierung gegen diese Erkrankungen. Zudem rät die STIKO Erwachsenen einmalig zu einer erneuten Keuchhusten-Impfung.

In einigen beliebten Reiseländern gibt es noch immer Fälle von Kinderlähmung. Urlauber sollten deshalb überprüfen, wie lange ihre letzte Impfung zurückliegt. Je früher sie sich von ihrem Arzt wegen einer Auffrischung beraten lassen, desto besser ist es. Denn so vermeiden sie, dass der Impfschutz während der Reise noch nicht vollständig aktiv ist.

Last-Minute-Impfung am Flughafen

Wer ganz spontan eine Fernreise antritt, für den gibt es dennoch eine Last-Minute-Lösung: An großen Flughäfen können sich die Reisenden direkt vor dem Abflug gegen die wichtigsten Infektionen impfen lassen. Wer nur eine Auffrischungsspritze gegen Tetanus, Diphtherie oder Hepatitis A braucht, kann damit sogar noch einen hundertprozentigen Schutz erreichen.

Auch wichtig zur Beachtung:

–  Wer seinen Impfpass nicht mehr findet, kann sich von seinem Arzt einen neuen ausstellen und Impfungen nachtragen lassen.​ ​Ärzte sind verpflichtet, Informationen zu früheren Impfungen mindestens zehn Jahre aufzubewahren.
–  Bei Fernreisen ist eine reisemedizinische Beratung spätestens sechs Wochen vor der Reise empfehlenswert.​ ​Denn für einen wirksamen Schutz sind zum Teil mehrere Impfungen oder eine Vorlaufzeit notwendig.

 

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